Kron-Maus-Preis für den Förderverein

Kron-Maus-Preis für den Förderverein - Fotograf: Toni Heigl

Für Wirbel gesorgt und viel getrommelt
Trommelwirbel begleitete die Ehrung des Fördervereins Dachauer Wasserturm im Dachauer Rathaus. Das war ein exakt passender Rahmen, denn der Kulturverein hat seit seiner Gründung reichlich für Wirbel gesorgt – und auch heftig getrommelt, um bestehen zu können. (Von Annemarie Donaubauer)

 

Dachau – Im zwölften Jahr seines Bestehens darf sich der Verein nun über verdiente Anerkennung freuen: Am Mittwochabend ehrte Maria Kaltner, die Vorsitzende der Überparteilichen Bürgergemeinschaft Dachau das kulturelle Engagement eines rührigen Grüppchens um Karin-Renate Oschmann, das sich seit der ersten Stunde unerschrocken und unbeirrt für das kulturelle Leben im Turm eingesetzt hat.

Die Idee zur Vereinsgründung hatte der damalige Kulturreferent Bruno Schachtner und mit zehn Gründungsmitgliedern wurde der Förderverein Dachauer Wasserturm aus der Taufe gehoben. Heute zählt er 40 Mitglieder und inzwischen mehr als 250 Veranstaltungen. Hervorheben wollte Maria Kaltner in ihrer Laudatio keine davon, denn jede einzelne mache letztlich das Gesamtkunstwerk Wasserturm aus.

Dachaus Kulturamtsleiter Tobias Schneider buchstabiert es so: Wunderbar-abwechslungsreich-sehenswert-sinnlich-einzigartig-rund-traumhaft-ursprünglich-rebellisch-magisch.

Etwas nüchterner betrachtet, ist es die Erfolgsbilanz eines Einsatzes, dessen Markenzeichen Beständigkeit und Hartnäckigkeit sind. Dem Vorstand ist es gelungen, einen Denkprozess in Gang zu setzen und in jedem Fall zum richtigen Zeitpunkt die entscheidenden Weichen zu stellen. So gelangte der Wasserturm, in den Augen vieler lange Zeit ein unnützes Geld verschlingendes Relikt eines überholten Zeitalters, in das Bewusstsein der Dachauer zurück und kam zu neuen Würden – und nach der zweiten Umgestaltung sogar zu fließendem Wasser und Sanitäranlagen.
Der Wasserturmverein ist stolz darauf, seine Finanzen selbst zu regeln und geht dafür auch ungewöhnliche Wege – etwa mit dem symbolischen Verkauf der Stufen, den regelmäßigen Kunstauktionen oder anderen Aktivitäten in den vergangenen zwölf Jahren.

Vorsitzende Karin-Renate Oschmann dankte mit einer Wortkette zum Thema "tragen – Träger" für die Auszeichnung und umriss damit die bewegte Geschichte des Wasserturmvereins: Mit Tragik oder Tragödie habe das nichts zu tun, aber Tragikkomödien habe man einige erlebt, sagte sie. Dann begann sie aufzuzählen: Auf die Ideenträger folgten die Leistungsträger, die Tragezeit ergab ein tragfähiges Konzept. Dem folgten die Verantwortungsträger, die sich an die Mandatsträger wandten und Bedenkenträger auf den Plan riefen. Es folgten: Kostenträger und Bauträger. Zehn Jahre lang sei man Wasserträger gewesen. Die Künstler sind noch immer Gepäck- und Lastenträger. Im zwölften Jahre sei man nun Preisträger. Noch immer sei man Briefträger und auf Werbeträger angewiesen. Sie dankte den Beiträgern, denen die Beiträge zahlen und zum Fest beitragen: der ÜB, und der Trommelgruppe Kassoumay, die auf fünf Djemben einen lebhaften und kräftigen Tusch zelebrierte.

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